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Kassen- und Privatpatienten
Wir bieten Ihnen ein großes Leistungsspektrum
Vorsorgeuntersuchungen
Viele Augenkrankheiten haben eine vermeidbare Vorgeschichte und können bei frühzeitigem Erkennen verhindert oder zumindest gemindert werden. Deshalb sind regelmäßige Voruntersuchungen durch den Augenarzt sinnvoll und wichtig. Hierfür bieten wir Ihnen folgende individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an. Die Kosten für die Vorsorge werden leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und sind vom Patient selbst zu bezahlen. Es liegt in Ihrer Verantwortung, sich für die eigene Gesundheit zu entscheiden.
Augenhintergrund-Untersuchung / Netzhautvorsorge (Eyemap)
Augenhintergrundspiegelung zur Diagnose der Netzhaut, Gefäße und des Sehnervs
Was ist das?
Digitale Augenhintergrunddokumentation mittels Bild
Untersuchung und Kontrolle des Sehnervenkopf, der Netzhaut mit ihren feinen Adern und Venen, die Makula (das ist die Stelle des schärfsten Sehens), der Glaskörper sowie die äußeren Teile der Netzhaut
Somit lassen sich Erkrankungen wie zum Beispiel die Altersbedingte Makula-Degeneration, Netzhautveränderungen durch Bluthochdruck oder Diabetes, Glaukomerkrankungen, Gefäßverschlüsse, Löcher und Risse in der Netzhaut sowie entzündliche Veränderungen, Netzhautablösungen und Tumoren im Auge erkennen
Die Untersuchung erfolgt mit einer Lupe an der Spaltlampe, einem speziellen Mikroskop

Augenvorsorge bei beidäugigen Sehstörungen im Jugend- und Erwachsenenalter
Was ist ein latentes Schielen bzw. eine Heterophorie?
Unter Normalbedingungen werden Augenbewegungen vom Gehirn so gesteuert, dass beide Augen das gleiche Netzhautbild bekommen können. Wird jedoch das beidäugige Sehen unterbrochen z.B. dadurch dass ein Auge abgedeckt wird, ist es nicht mehr nötig diesen Vorgang aufrecht zu erhalten und das abgedeckte Auge nimmt eine „Ruhestellung“ ein. Dies haben ca. 80% der Gesamtbevölkerung und ist im Normalfall nichts bedenkliches. In manchen Fällen jedoch können in diesem Zusammenhang asthenoptische Beschwerden entstehen.

Was sind asthenoptische Beschwerden?
Stirn- , Augen- und Kopfschmerzen
Augenbrennen
schnelle Ermüdbarkeit
verschwommenes Sehen
Entzündung der Lider und Bindehaut (Blepharokonjunktivitis)
auch Schielen möglich
Doppelbilder
Lichtscheue
Unschärfe besonders beim Wechsel von Nähe auf Ferne oder umgekehrt

Zusätzliche Risikofaktoren
latente Lähmungen an den Augenmuskeln
falsch oder nicht auskorrigierte Fehlsichtigkeiten
Akkommodationsstörungen

Wann sollte hierzu eine Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden?
asthenoptische Beschwerden benötigen spezielle Untersuchungen und gegebenenfalls entsprechende Korrekturmöglichkeiten durch eine Orthoptistin
bei länger bestehenden Doppelbildern
bei Doppelbildern, die durch eine Prismenbrille ausgeglichen werden müssen (Anpassung sehr zeitaufwendig. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir dafür einen Unkostenbeitrag erheben müssen)
wenn ihr behandelnder Augenarzt währen ihrer Untersuchung Auffälligkeiten feststellt, die auf Störungen in der beidäugigen Zusammenarbeit zurückzuführen sein könnten

Wie läuft die Untersuchung ab?
siehe Augenvorsorge für Kinder
Augenvorsorge bei Kindern (Plusoptix)
Früherkennung einer Sehschwäche (Quelle: BVA)
Ausschluss von Sehstörungen (Schielen, Sehschwäche, Doppelbilder)
Frühzeitige Erkennung von Seh – und Blickstörungen
Hat mein Kind eine Sehstörung? Dies kann durch eine Vorsorgeuntersuchung beantwortet werden
Sehen will gelernt sein! Wie lernen Kinder Sehen? Diese Fragen werden Ihnen als Eltern in der Sehschule alle erläutert
Bereits Babys und Kleinkinder können mit den heutigen Methoden augenärztlich untersucht werden um eine lebenslange Sehschwäche (Amblyopie) zu verhindern.
Konservative und operative Schiel-Therapie (Operation der geraden und schrägen Augenmuskeln)
Therapie der Winkelfehlsichtigkeit
Digitale Videoskiaskopie mit dem Vision Screen Analyser von PlusOptixs
Harmswand-Diagnostik, Bewegungsablauf beider Augen

Wie lernen Kinder Sehen?
Babys können kurz nach Geburt Umwelt wahrnehmen, wenn auch undeutlich
in den ersten Lebensmonaten entwickelt sich die Fähigkeit Farben zu erkennen, hell und dunkel zu unterscheiden, Bewegungen und Gesichter zu erkennen
Sehschärfe, die Kinder später zum Lesen benötigen, muss sich innerhalb eines begrenzten Zeitraums durch ständiges bewusstes Einüben entwickeln
die Sehentwicklung ist mit der Einschulung praktisch abgeschlossen
Das Sehen besteht aus zwei Vorgängen: Der Bildaufnahme durch die Augen und der Bildverarbeitung im Gehirn. Das Zusammenspiel von Augen und Gehirn müssen Neugeborene üben, damit sich die Sehnerven entwickeln. Treten in den ersten Lebensjahren Sehstörungen auf, kann das Gehirn die Informationen des betroffenen Auges nicht mehr verarbeiten. der Lernprozess wird unterbrochen, die Sehnerven werden nicht mehr trainiert und im schlimmsten Fall erblindet das betroffene Auge oder wird " schwach-sichtig". Man spricht dann von einer Amblyopie.

Hat mein Kind eine Sehstörung?
Diese Frage kann nur die Augen-Vorsorgeuntersuchung beantworten
Im Durchschnitt hat fast jedes fünfte Kind im Alter von 4 Jahren eine unerkannte Sehstörung
Dieser hohe Anteil ist nicht erstaunlich, denn im Gegensatz zu Krankheiten gibt es bei Sehstörungen keine äußerlichen, mit bloßem Auge erkennbaren Symptome
Die betroffenen Kinder bemerken die eigene Sehstörung nicht selbst, denn sie sind es gewohnt die Welt mit ihren Augen zu sehen.

Ursachen für Sehschwächen
Kurz- und Weitsichtigkeiten
Hornhautverkrümmung
Augenzittern
Schielen

Mögliche Warnsignale für Sehschwächen
Schielen
häufiges Blinzeln, Zwinkern, Zukneifen
Augenzittern
Augenbrennen
Kopfschmerzen
Lichtempfindlichkeit
Doppelbilder
Schiefhalten des Kopfes
Lesestörungen und –unlust
Konzentrationsprobleme
schnelles Ermüden
Vorbeigreifen und Ungeschicklichkeit

Weitere Risikofaktoren
Komplikationen im Schwangerschafts- oder Geburtsverlauf (z.B. Frühgeburt, Infektion der Mutter mit Röteln während der Schwangerschaft, …)
Familiäre Vorbelastung (Schielen in Familie, viele Brillenträger, …)
angeborene hohe und/oder seitenbezogen ungleiche Brechungsfehler
einseitige Linsentrübungen oder Netzhaut-Ablösungen
selten durch Tumore am Auge oder Veletzungen (z.B. nach Gehirnerschütterung)
Kinderkrankheiten mit hohem Fieber
schwere seelische Krise
grau-weiße Pupille

Ab wann sollte eine Augenvorsorge durchgeführt werden?
in den ersten Lebenswochen kann die Bewegung beider Augen noch nicht richtig koordiniert werden, weswegen ein gelegentliches Schielen auftreten kann. Dies ist in diesem Alter jedoch noch kein Grund zur Beunruhigung.
wenn jedoch ein Auge ständig von der Richtung des anderen abweicht, muss eine sofortige Vorstellung beim Augenarzt erfolgen, da sonst das Auge vom Gehirn „abgeschaltet“ wird um Doppelbilder zu vermeiden. Daraus resultieren fehlendes beidäugiges räumliches Sehen und Schwachsichtigkeiten (Amblyopie)
da sich die Sehschärfe vor allem in den ersten zwei Lebensjahren entwickelt, sollte prinzipiell jedes Kind bis zum 2. Gebrutstag gründlich augenärztlich untersucht werden.

Warum ist die Vorsorgeuntersuchung wichtig?
Bereits Babys und Kleinkinder können mit den heutigen Methoden augenärztlich untersucht werden um eine Schielstellung oder Amblyopie und Sehschwäche aufzudecken
zur frühzeitigen Erkennung von Sehstörungen (je früher eine Sehstörung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Behandlungserfolge)
im Kleinkinderalter keine eindeutigen Merkmale die auf Sehschwäche hinweisen
je eher Diagnose und Therapiebeginn, desto bessere Prognose möglich
Sehschwächen, die erst bei Einschulungsuntersuchung entdeckt werden, können meist schon nicht mehr erfolgreich behoben werden
ein „normaler“ Sehtest ist unzureichend da z.B. auch eine genaue Refaktionsbestimmung nötig ist
einseitige Sehschwächen im Alltag nicht auffällig da Partnerauge dies mit ausgleicht

Wie oft sollte eine Kontrolle durchgeführt werden?
regelmäßig, da sich die Augen mit dem normalen Wachstum verändern und dabei Sehschwächen neu auftreten können
bei subjektiven Beschwerden
in jedem Fall direkt vor der Einschulung, da die Anforderungen an das Sehen in der Schule ansteigen

Wie läuft die Untersuchung ab?
Sehschärfenbestimmung mit speziellen, kindgerechten- und altersgemäßen Sehtest
ungefährliche und schmerzlose Refraktonsbestimmung
qualifizierte Untersuchung der Koordinationsfähigkeit zwischen beiden Augen sowie des räumlichen Sehens
da Kinder seh „bewegliche“ Augen haben und sich auf die verscheidenen Sehanforderungen leicht einstellen können, ist in den meisten Fällen eine Untersuchung mit pupillenerweiternden Augentropfen nötig

Kleinkinder-Sehtest
Für eine Vorabklärung zu Hause können Sie den Kleinkinder-Sehtest verwenden.

Weiterführende Links
Initiative zur Früherkennung von Sehstörungen bei Kindern (BVA Berufsverband der Augenärzte)
Schielen und Amblyopie - Patientenbroschüre (BVA Berufsverband der Augenärzte)
Download Ratgeber Legasthenie und Sehvermögen (BVA Berufsverband der Augenärzte)
Bildschirmarbeitsplatzuntersuchung (G37)
Tipps für einen optimalen Bildschirmarbeitsplatz
Entfernungsabstand zum Monitor ca. 50 - 80 cm
Bildschirmoberkante nicht über Augenhöhe
angemessene Beleuchtung (keine Reflexionen oder Spiegelungen auf Bildschirmoberfläche)
gute Lichtverhältnisse (Tageslicht, kein grelles oder blendendes Licht, evtl. Jalousien oder Gardinen)
höhenverstellbarer Drehstuhl
regelmäßige Pausen einlegen (Mehrere kleine Pausen sind dabei effektiver als eine lange Auszeit)

Warum ist eine Voruntersuchung wichtig?
gesundes Auge gleicht mangelnde Sehschärfe aus
Bei Bildschirmtätigkeit ist eine regelmäßige Untersuchung beim Augenarzt empfehlenswert
eine exakt angepasste Brille oder Kontaktlinsen können die Arbeit wesentlich erleichtern
Bei Alterssichtigkeit wird eine spezielle Bildschirmbrille am Besten mit entspiegelten Gläsern benötigt (gewährleistet hohe Sehschärfe am Monitor und an der Tastatur)

Wie läuft die Untersuchung ab?
Prüfung der Sehschärfe
beidäugiges Sehen
Farbsinn
zentrales Gesichtsfeld

Wann ist eine Bildschirmbrille zu empfehlen?
Kopfschmerzen
nachlassende Konzentrationsfähigkeit
Augenbeschwerden wie unscharfes Sehen
Doppelbilder
Blendung
Juckreiz
Tränen
wenn Sehleistung durch eine normale Brille oder Kontaktlinse nicht mehr ausgeglichen werden kann (z.B. bei Alterssichtigkeit)

Bitte messen Sie vor der Untersuchung den Abstand zwischen Ihnen und Ihrem Monitor, sowie Ihre am Arbeitsplatz eingenommene Leseentfernung aus.

Tipp: In vielen Fällen beteiligt sich der Arbeitgeber an den Kosten einer arbeitsplatzbezogenen Sehhilfe, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Bitte klären Sie dies vorab mit Ihrem Arbeitgeber ab.

Weiterführende Links
Bildschirmarbeitsplatz - Patientenbroschüre (BVA Berufsverband der Augenärzte)
Grüner Star (Glaukom)
Bild 1: Glaukompapille / Bild 2: Messung des Augeninnendrucks / Bild 3: Gesichtsfelduntersuchung (Quelle: BVA)
Was ist das?
Glaukom = Grüner Star
kontinuierlicher, unwiederbringlicher Verlust von Sehnervenfasern
eine der häufigsten Erblindungsursachen

Symptome
verläuft meist schmerzlos
schleichende Einschränkung des Gesichtsfeldes bis hin zum Verlust des Sehvermögens
kann unerkannt zur Blindheit führen
oft verbunden mit Erhöhung des Augeninnendrucks
entstandene Schäden können nicht mehr behoben werden

Mögliche Ursachen
Eine Schädigung des Seh­nerves entsteht in der Regel bei chronischer Überschreitung eines kritischen Augeninnendruckes,
einer Minderversorgung mit Nährstoffen (gestörte Durchblutung),
Neurodegeneration und / oder
erhöhtem oxidativem Stress.

Wann ist eine Voruntersuchung notwendig?
spätestens ab dem 40. Lebensjahr (ab da steigt Risiko kontinuierlich an)
bei familiärer Vorerkrankung (Verwandtschaft 1. Grades)
bei dunkelhäutigen Patienten
bei höherer Kurz- und Weitsichtigkeiten ab 5 Dioptrien (Offenwinkelglaukom, Engwinkelglaukom bzw. Glaukomanfall)
bei Diabetikern mit fortgeschrittenen Augenveränderungen
bei Durchblutungsstörungen und Bluthochdruck
bei niedrigem und schwankenden Blutdruck (Normaldruckglaukom)
bei Migräne, Tinnitus
bei erhöhtem Augendruck

Warum ist eine Voruntersuchung wichtig?
Keine andere Vorsorgemaßnahme bekannt
Anfangs keine Schmerzen
Bemerkung von Gesichtsfeldeinschränkungen oft erst wenn 2/3 der Sehfasern geschädigt sind – zu spät!!
rechtzeitige Behandlung kann ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern
Rechtzeitige Feststellung nur durch ärztliche Voruntersuchung möglich
Verhinderung irreparabler Schäden, welche zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen
Erblindung des Auges möglich

Wie oft sollte die Kontrolle durchgeführt werden?
Abhängig von persönlichen Risikofaktoren
ab 40. Lebensjahr jährlich

Wie läuft die Untersuchung ab?
Absolut schmerzfrei und harmlos
Eine augenärztliche Glaukomvorsorge beinhaltet immer die Kombination einer Augeninnendruckmessung und die Untersuchung des sogenannten Sehnervenkopfes
Im Verdachtsfall Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) notwendig
Auskünfte zur Weiterbehandlung durch den behandelnden Arzt

Wir empfehlen Ihnen die Kombi Untersuchung Glaukom und Netzhautdokumentation (Untersuchung Sehnerv (OCT))

Behandlung / Operation bei Glaukom
Nach der Bestimmung ihrer Sehschärfe, des Gesichtfeldes und des Augeninnendruckes werden nach einer Befundbesprechung mit ggf. weiterführende Untersuchungen im Rahmen unserer Glaukomspezialdiagnostik veranlasst. Anschließend werden die erhobenen Befunde mit Ihnen besprochen und mit Ihnen ein Behandlungskonzept festlegt. Sie, ihr behandelnder Augenarzt und ihr Hausarzt / Internist erhalten einen ausführlichen Bericht.
Ein zu hoher Augeninnendruck kann den Sehnerv schädigen
bei glaukomtypische Schäden am Seh­nerven muss eine dauerhafte Augen­innen­druck­senkung erfolgen
Ergänzend sind die Durchblutung des Sehnervs zu optimieren, Begleiterkrankungen einzustellen (internistische Mitbehandlung), neurodegenerative Komponenten zu ermitteln und den oxidativen Stress zu reduzieren
Therapieziel ist das Verhindern eines Fortschreitens der Erkrankung, bereits aufgetretene Schäden (Gesichtsfelddefekte) können nicht wieder rückgängig gemacht werden
Die Behandlung beginnt mit Augentropfen (Wirkstoffe: Beta-Blocker, Cholinergika, Alpha-Sympathomimetika, Carboanhydrasehemmstoffe, Prostaglandine), die mit unterschiedlichem Wirkansatz allein oder in Kombination den Augeninnendruck senken und teils die Durchblutung des Sehnerven verbessern
Bei Sekundärglaukomen kann zusätzlich die Therapie der Grunderkrankung erforderlich sein.
Stellen sich medikamentös keine befriedigende Augeninnendrucksenkung und Durchblutung ein, muss zügig ein für den Patienten geeignetes Operationsverfahren (Laser, chirurgisch) gewählt werden. Zusätzlich kann der Augeninnendruck nach Durchführung einer Operation des grauen Stars sinken, da die verwendete Kunststofflinse eine geringere Dicke als die eigene Linse hat und somit indirekt Platz am Kammerwinkel geschaffen wird.

Glaukomformen
Primäre Offenwinkelglaukome
Als primäre Offenwinkelglaukome werden Offenwinkelglaukome bezeichnet, die nicht als Folge einer anderen Augenerkrankung auftreten.

Primär chronisches Offenwinkelglaukom
Das primär chronische Offenwinkelglaukom ist die häufigste Form des Glaukoms. Typischerweise tritt es ab dem 40. Lebensjahr auf, kann aber schon früher beginnen. Familiäre Häufung, also eine veranlagungsbedingte (genetische) Komponente, ist bekannt. Bei dieser Form des Glaukoms kommt es zu einer Abflussbehinderung direkt im Abflussbereich des Kammerwinkels durch degenerative Veränderungen. Der Druck im Augapfel erhöht sich langsam über Jahre, der Patient hat in der Regel keine Beschwerden.

Normaldruckglaukom
Eine besondere Form des primär chronischen Offenwinkelglaukoms ist das Normaldruckglaukom. Hier tritt eine fortschreitende Sehnervenschädigung trotz überwiegend normaler Augeninnendruckwerte auf. Durch verschiedene Faktoren wird die lokale Durchblutung am Sehnervenkopf so eingeschränkt, dass die Sehnervenfasern ebenfalls geschädigt werden.

Angeborenes (juveniles, kongenitales) Glaukom
Durch Entwicklungsstörungen des Kammerwinkels während der Embryonalzeit kommt es zu einer Abflussstörung des Kammerwassers. Dies kann in Kombination mit anderen Fehlbildungen des Körpers auftreten. Der erhöhte Augeninnendruck kann zu einer ein- oder beidseitigen Vergrößerung des Augapfels führen. Bei Verdacht auf ein angeborenes Glaukom muss frühzeitig eine Untersuchung, Augeninnendruckmessung und ggf. rechtzeitige Operation durchgeführt werden, um eine Schädigung des Sehnervs zu verhindern.

Sekundäre Offenwinkelglaukome
Entstehen Offenwinkelglaukome als Folge anderer Erkrankungen, spricht man von sekundären Offenwinkelglaukomen. Dies ist der Fall bei Verletzungen oder Entzündungen des Auges, intraokularen Tumoren, bei Gefäßneubildungen im Kammerwinkel z.B. infolge eines Diabetes mellitus oder bei entsprechend veranlagten Menschen nach Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Kortison), sog. Steroid-Respondern.

Engwinkelglaukom
Das Engwinkelglaukom entsteht durch eine Abflussstörung des Kammerwassers als Folge eines engen Winkels zwischen Regenbogenhaut und Hornhaut, also vor dem Trabekelwerk. Das Ausmaß der Verengung kann schwanken z.B. durch die Veränderung der Pupillenweite und damit der Dicke der Regenbogenhaut. Durch die Abflussstörung kommt es periodisch oder ständig zu einem erhöhten Augeninnendruck, der schließlich zur Sehnervenschädigung führt. Menschen mit höherer Weitsichtigkeit (kürzeres Auge: engerer Kammerwinkel) und fortgeschrittenem grauen Star (dickere Linse) sind eine Risikogruppe. Bestimmte Medikamente (Anticholinergica - z.B. einige Antidepressiva oder Antiemetika) können zu einer Pupillenerweiterung und damit zu einem Augeninnendruckanstieg und evtl. zu einem Glaukomanfall führen.

Glaukomanfall
Der Glaukomanfall beruht auf einer plötzlichen Verminderung des Kammerwasserabflusses aufgrund einer Verlegung des Kammerwinkels durch die Iris. Als Folge steigt der Augeninnendruck stark an, der betroffene Augapfel fühlt sich beim Tasten häufig steinhart an. Typische Beschwerden sind: Plötzlicher Sehverlust, Sehen von Farbringen im Gegenlicht, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und evtl. Herzrhythmusstörungen. Meist ist nur ein Auge betroffen. Der Anfall kann nach wenigen Stunden auch ohne Behandlung abklingen und in Abständen wiederkehren aber auch - unerkannt - über Tage anhalten.

Weiterführende Links
Initiativkreis zur Glaukom Früherkennung
Glaukom (BVA Berufsverband der Augenärzte)
Hornhautdickenmessung (Pachymetrie-Vorsorge)
Warum ist die Untersuchung sinnvoll?
Bei den gültigen Messverfahren wid der Augeninnendruck durch den jeweiligen Hornhautwiederstand ermittelt, dabei sind physiologische Fehlerquellen möglich
Ist die Hornhaut dicker muss man dies bei den gemessenen Wert entsprechend abziehen
Ist die Hornhaut verdünnt muss die Korrektur zu den gemessenen Wert dazu addiert werden
Mithilfe der Pachymetrie ist genauere Druckbestimmung möglich, was wiederum wichtig zur Festlegung der optimalen therapeutischen Maßnahmen ist

Wann ist eine Voruntersuchung notwendig?
bei Glaukomverdacht
bei bestehendem Glaukom
bei erhöhtem Augeninnendruck
in der Regel genügt eine einmalige Messung der zentralen Hornhautdicke, da sich diese im Erwachsenenalter normalerweise nicht mehr ändert

Wie oft sollte die Kontrolle durchgeführt werden?
als Erwachsener normalerweise 1 mal im Leben, da sich Hornhautdicke nicht mehr verändert (ausgenommen bei Unfällen oder speziellen Augenerkrankungen)
bei langjähriger Therapie mit drucksenkenden Augentropfen (1 mal in 4 Jahren empfohlen)

Wie läuft die Untersuchung ab?
Non-Kontakt-Verfahren: ohne Augenberührung, ohne lokale Betäubung, absolut schmerzfrei
Ultraschall-Pachymetrie: lokale Betäubung des Auges, Aufsetzen eines Messkopfes

Wir empfehlen Ihnen die Kombi Untersuchung Augendruck und Pachymetrie
Hornhauttopographie (landkartenartige Darstellung der Hornhautoberfläche)
Hornhauttopographie (Quelle: BVA)
Wann ist eine Voruntersuchung notwendig?
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
degenerative Hornhaut-Veränderung wie z.B. Keratokonus (Hornhaut-Verdünnung mit Vorwölbung)
Verletzungen der Hornhaut
bei Anpassung von Kontaktlinsen oder Brillenanpassungen
Im Rahmen der Abklärung unklarer Sehverschlechterung
Zur Optimierung der Genauigkeit der Berechnung der Kunstlinsenstärke, insbesondere bei Sonderlinsen, bei der Operation des Grauen Stars und ähnlichen Operationen
Für die Beratung über die Möglichkeit einer operativen (Laser-Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten)

Wie läuft die Untersuchung ab?
Zum Ausmessen werden mit einer ringförmigen Scheibe Tausende von Lichtpunkten auf die Hornhautvorderfläche projiziert. Der Computer errechnet daraus eine landkartenartige Grafik, die Höhen und Tiefen in verschiedenen Farben darstellt. So wird das Relief der Hornhaut sichtbar.

Warum sollte die Untersuchung durchgeführt werden?
Ihr Nutzen: Krankhafte Veränderungen der Hornhaut können rechtzeitig erkannt werden bzw. individuelle anatomische Besonderheiten bei der OP des Grauen Stars besser berücksichtigt werden.
Makuladegeneration / AMD
Bild 1: altersabhängige feuchte Makuladegeneration (Quelle: BVA) / Bild 2: altersabhängige trockene Makuladegeneration / Bild 3: gesunde Netzhaut (Retina) (Quelle: BVA)
Die Makula, der sog. gelbe Fleck der Netzhaut ist der Ort des schärfsten Sehens und liegt auf der optischen Achse des Auges genau in der Mitte der Netzhaut. Erkrankungen dieser Region der Netzhaut können deshalb eine ernste Beeinträchtigung der Sehschärfe zur Folge haben. Makulaerkrankungen können bereits bei Jugendlichen auftreten (aufgrund genetischer Faktoren). Die häufigste Form einer Makuladegeneration ist die mit zunehmendem Lebensalter einhergehende Form, nämlich die altersbedingte Makuladegeneration (kurz: AMD).

Was ist das?
AMD = altersbedingte Makuladegeneration
Makula = Stelle des schärfsten Sehens
Voranschreitender Verlust der Sehzellen in der Makula durch degenerative Veränderungen
Anfangs meist nur ein Auge betroffen, dadurch gleicht das gesunde Auge die fehlende Sehleistung aus
es gibt ein feuchte oder trockene AMD

Symptome
Verzerrtes Sehen (gerade Linien erscheinen verbogen z.B. Kachelfugen)
Verminderte Wahrnehmung von Kontrasten (blasse Farben)
Verschwommene Wörter beim Lesen
Schwierigkeiten beim Erkennen von Gesichtern
Verstärkte Blendempfindlichkeit (z.B. nachts beim Autofahren)
Grauer Fleck bzw. leere Fläche in Mitte Gesichtsfeld, unscharfe Sicht außerhalb dieses Feldes

Wann ist eine Voruntersuchung notwendig? Was sind mögliche Risikofaktoren?
Ab dem 50. Lebensjahr
Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen
Kurzsichtigkeit von über 3 Dioptrien
Familiäre Vorbelastung
Übergewicht und unausgewogene Ernährung
Gefäßveränderungen wie Arteriosklerose
Direkte Sonneneinstrahlung ohne Sonnenbrille
Helle Haut und blaue Augen sind offenbar anfälliger
Frauen erkranken häufiger als Männer

Warum ist eine Voruntersuchung wichtig?
Verursacht keine Schmerzen
Erkrankung wird meist erst bemerkt wenn das zweite Auge betroffen ist, da gesundes Auge bis dahin die fehlende Sehleistung ausgleicht
Entstandene Schäden können nicht mehr rückgängig gemacht werden
Früherkennung kann Sehfähigkeit erhalten

Wie oft sollte die Kontrolle durchgeführt werden?
Spätestens ab 60. Lebensjahr jährlich (besser ab 50 Jahren)

Wie läuft die Untersuchung ab?
Schmerzlose Untersuchung
Dauert nur wenige Minuten
Feststellung der Sehschärfe (Visus)
Untersuchung mit Sehtafel und Amsler-Gitter-Netz
Untersuchung des Augenhintergrunds (Gerät: digitale Non-Mydriatikum-Kamera der Firma Zeiss)
Farbstoffuntersuchungen (Angiografie zur Darstellung der Blutgefäße am Augenhintergrund)
Unter bestimmten Bedingungen Darstellung der Netzhaut mit der Optischen Kohärenztomografie (OCT)

Wir empfehlen Ihnen die Kombi Untersuchung Glaukom und Netzhaut.

Weiterführende Links
Makuladegeration (BVA Berufsverband der Augenärzte)
Optische Kohärenztomografie (OCT) zur Netzhautschichten-Darstellung
Optische Kohärenztomographie (Quelle: BVA)
Wann ist eine Vorsorgeuntersuchung notwendig?
OCT= Optische Kohärenz Tomographie
Spezialuntersuchung bei Netzhautleiden und schlechtem Sehen (OCT)
Plötzliche Sehverschlechterungen
Bei auffälligem Amsler-Gitter-Test
Wahrnehmun von z.B. gewellten Linien
Zur Verlaufskontrolle bei bekannter AMD bzw. Therapienotwendigkeit /-erfolg
Sicherstellung Kostenübernahme durch Krankenkasse bei geplanter Therapie von Netzhaut-Leiden

Warum ist eine Vorsorgeuntersuchung wichtig?
Schematische Darstellung der einzelnen Netzhaut-Schichten
zur Diagnostik von Flüssigkeitseinlagerungen und Schwellungen der Netzhaut die zur Sehverschlechterung führen
Grunderkrankung wie Diabetes, Hypertonie, AMD, Thrombosen der Blutgefäße (z.B. bei Arteriosklerose) können zu Gefäßveränderung der Aderhautgefäße im Auge führen

Wie oft sollte die Kontrolle durchgeführt werden?
Bei plötzlich auftretenden Sehverschlechterungen
Durch vom Augenarzt diagnostizierte Netzhaut-Veränderungeen

Wie läuft die Untersuchung ab?
Absolut Schmerzfrei da kein direkter Kontakt mit dem Auge nötig (keine Strahlenbelastung)
In vielen Fällen keine Pupillenerweiterung nötig
Im Anschluss an die Untersuchung Auskünfte zur Auswertung und Weiterbehandlung durch den behandelnden Arzt
Rot-Grün-Schwäche / Untersuchung des Farbsehens (Anomaloskoptest)
Wann ist eine Untersuchung notwendig?
Für eine Reihe von Lizenzen, Erlaubnissen, Genehmigungen, Zulassungen etc. ist per Gesetz/Vorschrift festgelegt, ob normales Farbsehen nötig ist bzw. welche Einschränkungen erlaubt sind. Für den entsprechenden Nachweis ist die Untersuchung mit dem Anomaloskop vorgeschrieben.
Gleiches gilt für bestimmte Berufe, z. B. Polizeidienst, Militär.
Für diverse Tätigkeiten ist normales Farbsehen zumindest hilfreich bzw. verursacht sein Fehlen erhebliche Einschränkungen. Das Wissen um eine entsprechende Schwäche kann hierbei nützlich sein, um Fehler zu vermeiden.
bei bestimmten Erkrankungen (z.B. viele neurologische Erkrankungen) können mit einem Verlust oder einer Veränderung der Farbwahrnehmunng einhergehen. In diesen Fällen ist die Unhtersuchung des Farbssehens von diagnostischer Bedeutung.

Wie läuft die Untersuchung ab?
Prüfung des Farbsinns mit Farbtafeln (Velhagen, Ishihara)
Untersuchung des Farbunterscheidungsvermögen (Gerät: Anomaloskop) zur Feststellung des Ausmaßes der Rot- und/oder Grün-Schwäche bzw. Rot- und/oder Grün–Blindheit
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